Editorial

Weltwirtschaft, Geldpolitik und Zukunftsprognosen

Wie Sie wahrscheinlich durch die Medien schon erfahren haben, beginnen die Zentralbanken seit einiger Zeit sehr vorsichtig, die Zinsen moderat zu erhöhen. Deshalb haben wir auch unseren Leitartikel zu diesem Thema in dieser doppelten ideas-Ausgabe betitelt mit der »Zaghaften Kehrtwende der Währungshüter«. Die Consulting-Firma Bain & Company meint sogar, dass der Trend zur Robotik die Zinsen noch mehr in die Höhe treiben könnte, zumindest für eine Dekade.

In der Studie »Labor 2030« schätzt Bain & Company, dass US-Firmen innerhalb der nächsten zwölf Jahre bis zu 8 Billionen US-Dollar in Automatisation, sprich Maschinen und Roboter, investieren werden. Weil diese Unternehmen dazu Geld aufnehmen müssen, wird dieser Anlage- und Investitionsboom zu höheren Zinsen führen. Zudem würde dieser Automatisationstrend auch die seit Jahren eher stagnierende Produktivität steigern. Doch die neuen geschäftlichen Chancen könnten auch negative Folgen haben: Arbeitsplatzabbau, dadurch bedingt Nachfragerückgang und soziale Ungleichheit, was wiederum in der Folge zu wieder sinkenden Zinsen und zu einem Rückgang des Weltwirtschaftswachstums führen könnte. Die Zukunftsprognosen variieren allerdings erheblich und besagte Aussagen sind nur ein Ausschnitt dieser umfangreichen Studie von Bain & Company.

Ich fand diese Annahmen aber insofern spannend, da sie doch etwas provokativer den Einfluss und die Folgen von Automatisation und neuen Techniken auf die Weltwirtschaft interpretieren.

Dass Automatisation und neue Techniken durchaus auch Positives bewirken, wissen Sie ja schon von unserer kleinen Reihe über Fintech-Unternehmen, in der es in diesem Heft über Sicherheit in der Authentifizierung geht.

Ansonsten möchte ich Sie, liebe Leserinnen und Leser, für Zukunftsprognosen lieber direkt an unsere Analyseexperten verweisen, die regelmässig in unserem Magazin ihre Arbeiten vorstellen.

Ich hoffe, Sie finden Gefallen an dieser neuen Ausgabe.

Ihr