Editorial

Welche Neuerung hat disruptives Potenzial?

Momentan wieder sehr aktuell ist das Thema »disruptive Technologien«. Zwar kommen auch wir sehr häufig darauf zu sprechen, in dieser ideas-Ausgabe nun aber fokussiert im Leitartikel. Darin stellen wir potenzielle Technologien vor, welche sich zu »Zerstörern« der alten Welt entwickeln könnten (disrupt = stören, unterbrechen). Nun lautet natürlich die uns alle interessierende Frage: Wann ist eine neue Technologie disruptiv? Denn es genügt nicht, nur eine Technik neu zu erfinden oder weiterzuentwickeln, um Bestehendes zu ersetzen oder vom Markt zu verdrängen, es muss auch eine neue Strategie bzw. ein neues Businessmodell erkennbar sein.

Ursprünglich entwickelt wurde das Konzept der »disruptiven Innovation« von Prof. Clayton Christensen von der Harvard Business School. Darauf aufbauend hat Prof. Gary P. Pisano, ebenfalls HBS, eine interessante Matrix über die Gewichtung von Technologie und Businessmodell erstellt, in der er unterscheidet zwischen disruptiven, architektonischen, routinemässigen und radikalen Innovationen. Danach wäre beispielsweise das Geschäft von Uber keine disruptive Innovation, sondern eine routinemässige Entwicklung, welche die Taxi-Branche optimierte, ohne dass ein neuer Businessplan benötig wurde. Im Gegensatz dazu war die Erfindung des iPhones eine disruptive Innovation, da hier nicht ausschliesslich eine neue Technologie eingeführt, sondern das komplette Businessmodell umgeschrieben wurde, indem man die Entwicklung von Apps direkt mit den Nutzern verband.

Die Herausforderung für unsere Branche besteht nun darin, zu erkennen, um welche Art von Innovation es sich handelt und welche tatsächlich disruptives Potenzial hat, denn erst dann kann eine Strategie für ihre erfolgreiche Implementierung mittels eines Businessplans entworfen werden. Sie sehen: Kreative Innovationsstrategien führen dazu, dass unsere Branche immer spannend bleibt. Die Welt des Anlegens bleibt somit in Bewegung und informative Beiträge, wie sie hier im ideas-Magazin zu finden sind, helfen jedem, sich eine Bild über mögliche Zukunftsszenarien zu machen.

Ich wünsche Ihnen viel Spass bei dieser Lektüre.

Ihr