Der E-Commerce-Titel Amazon ist hinter Apple und Microsoft die drittgrösste Aktie des Nasdaq-Composite-Index, wo sie derzeit 7,6 Prozent auf sich vereinigt. Die Aktie gehörte als eine der sogenannten FAANG-Aktien (Facebook, Amazon, Apple, Netflix, Google) des technischen Haussezyklus seit Ende 2008 zu den technischen Zugpferden der Wall Street. Im Umfeld der Coronakrise profitierte die Aktie von der »Stay at Home«-Economy, die Amazon – neben seinen E-Commerce-Aktivitäten – auch durch das Cloud-Geschäft AWS sowie mit Film- und Game-Streaming bedient.

Aus langfristiger technischer Sicht startete Amazon im Oktober 2001 bei den damaligen Baisse-Lows um 5,50 US-Dollar eine intakte, sehr langfristige Aufwärtsbewegung. Seit Oktober 2009 und dem Überwinden der Widerstandszone von 110,00 bis 115,00 US-Dollar (im Umfeld der alten Tops aus Dezember 1999) befindet sich die Aktie in der technischen Neubewertung. Ab November 2017 (Start um 710,00 US-Dollar) ergab sich ein Haussetrend, dessen Trendlinie – kurz unterbrochen im ersten Quartal 2020 – derzeit bei 2.450,00 US-Dollar verläuft. Ab September 2018 ging die Aktie in eine breite trendbestätigende Seitwärtspendelbewegung zwischen 1.307,00 und 2.050,00 US-Dollar über. Anfang 2020 machte die Aktie einen ersten Ausbruchsversuch nach oben, fiel dann aber im Umfeld der Corona-Gesamtmarktbaisse zunächst auf die Unterstützungszone um 1.660,00 US-Dollar zurück. Das darauffolgende »V«-Recovery führte Amazon im April 2020 mit einem »Major-Kaufsignal« (übergeordnetes, technisches Investmentkaufsignal) aus der zweijährigen Trading-Range (unterhalb von 2.050,00 US-Dollar) auf die bisherigen Allzeithochs um 3.552,30 US-Dollar (im September 2020). Seither steckt die Aktie in einer Konsolidierung fest, die bislang einen trendbestätigenden Charakter nach oben aufweist. Die momentane Nasdaq-Composite-Schwäche deutet kurzfristig eine Ausweitung dieser Konsolidierung an, wobei sich die technische Lage bei einem Rutsch unter 2.850,00 US-Dollar (technischer Sicherungsstopp) eintrüben würde.