Der SMI umfasst die 20 grössten und liquidesten Aktien des Landes und wird weiterhin von den globalen Mega-Caps Nestlé, Novartis und Roche geprägt. Als Konsequenz hat der Index einen technisch defensiven Charakter. Nachdem der SMI von 1991 (Start bei 1.287 Punkten) bis Juni 2007 (Kurse um 9.549 Punkte) eine technische Neubewertung durchlaufen hatte, kam es zu einer Pause dieser Neubewertung und der Index ging in eine langfristige Seitwärtspendelbewegung über. Hierbei wechselten sich mittelfristige Baisse- und Haussetrends ab, und im Bereich von 9.550 bis 9.620 Punkten ergab sich eine langfristige Widerstandszone.

Seit März 2009 – ausgehend vom damaligen Low um 4.255 Punkte – durchlief der SMI einen technischen Haussezyklus, der ihn bis 2015 auf ein Hoch um 9.538 Punkte führte. Hier ergab sich ein technisches Aufwärtsdreieck (Kernzone 7.425 bis 9.600 Punkte). Dieses führte den SMI mithilfe eines beschleunigten Aufwärtstrends, der Ende 2018 bei 8.138 Punkten startete, mit einem Investmentkaufsignal über die langfristige Widerstandszone um 9.600 Punkte. Danach folgte ein Hausseschub bis auf neue Allzeithochs bei 11.270 Punkten im Februar 2020.

Vor dem Hintergrund einer überkauften technischen Lage und parallel zur Entwicklung an den internationalen Aktienmärkten kam es anschliessend zum »Covid-19-Einbruch«. Hierbei zeigte der SMI im internationalen Aktienindexvergleich weiterhin eine Relative Stärke. Der technische Sell Off führte den Index »nur« bis auf 7.650 Punkte (noch oberhalb der Unterstützungszone um 7.425 Punkte). Darüber hinaus muss der SMI seit Anfang 2020 »nur« –6,9 Prozent (auf Eurobasis) hinnehmen, während zum Beispiel die britischen Blue Chips – mit dem Rückenwind des Brexits – ihre Relative Schwäche mit –27,7 Prozent (auf Eurobasis) beibehielten. Dank der technischen Gesamtlage sollte der SMI in den kommenden Monaten seine kurz- und mittelfristige Relative Stärke im europäischen Indexvergleich fortführen und sich nach dem technischen Comeback wieder bis zur Widerstandszone um 10.000 Punkte (im Bereich der 200-Tage-Linie) vorarbeiten. Ein nachlassendes Aufwärtsmomentum sollte dabei jedoch einkalkuliert werden.