Technische Analyse

Vonovia: Technische Doppelstrategie

Die Ursprünge des Immobilienkonzerns Vonovia gehen auf die im Jahr 2001 gegründete Deutsche Annington zurück, die bei der Privatisierung der Eisenbahnerwohnungen zum Zug gekommen war. In den Folgejahren wurde das Immobilienportfolio kontinuierlich weiterentwickelt, wobei zum Beispiel die Werkswohnungen von RWE und das Immobiliengeschäft von E.ON gekauft wurden. Bei den weiteren Übernahmen in Deutschland, Österreich und Schweden gelang im Jahr 2021 beim wiederholten Anlauf die Übernahme des ebenfalls im DAX enthaltenen Konkurrenten Deutsche Wohnen, bei dem Vonovia momentan versucht, die restlichen Anteile zu übernehmen. Im Juli 2013 kam Deutsche Annington an die Aktienbörse (Ausgabepreis: 16,50 Euro). Im Jahr 2015 wurde das Unternehmen in Vonovia umbenannt und im September 2015 folgte der Aufstieg – als erstes deutsches Immobilienunternehmen – in den DAX sowie im September 2020 die EURO STOXX 50-Aufnahme.

Vonovia

Die Kursentwicklung der Deutsche Annington / Vonovia seit 2013 kann in vier technische Phasen eingeteilt werden: Zuerst ergab sich nach der Notierungsaufnahme parallel zu den sinkenden Anleiherenditen in der Eurozone ein idealtypischer Haussetrend, der den Titel bis ins zeitliche Umfeld der EURO STOXX 50-Aufnahme auf Notierungen um 59,10 Euro führte (Allzeithoch; September 2021). Die zweite Phase ist eine technische Topformation in Form einer Seitwärts-/Abwärtsbewegung unterhalb des Allzeithochs und oberhalb der Unterstützung um 45,50 Euro. Ausgehend vom übergeordneten Verkaufssignal (Februar/März 2022) ergab sich die dritte technische Phase, ein Bilderbuch-Baissetrend, der im Ausverkauf bei Kursen um 15,30 Euro endete (März 2023). Diese Kursschwäche hat im Jahr 2023 auch für den Verlust der Index-Mitgliedschaft im EURO STOXX 50 gesorgt. Die vierte technische Phase ist die neue, mittelfristige Aufwärtsbewegung, mit deren Hilfe die Aufarbeitung der vorherigen Baisse in Gang gekommen ist. Erst hatte Vonovia im zweiten Halbjahr 2023 den Baissetrend mit einem Investmentkaufsignal verlassen, wobei gleichzeitig die 200-Tage-Linie nach oben geschnitten wurde. Nach der mittelfristigen Erholung bis auf 33,90 Euro (Oktober 2024; neue Widerstandszone) ergab sich eine technische Korrektur bis auf 24,40 Euro (März 2025; Unterstützungszone). Da sie mit der charttechnischen Form einer »Flagge« einen trendbestätigenden Charakter (nach oben) aufweist, überrascht es nicht, dass Vonovia zurzeit am Abschluss dieser Korrektur arbeitet.

Hier deutet sich als nächstes mittelfristiges technisches Etappenziel der Bereich um 33,90 Euro an (alte Widerstandszone). Damit ist eine technische Doppelstrategie interessant. Zuerst Aufbau einer Anfangsposition auf dem derzeitigen Kursniveau. Sollte Vonovia über 30,50 Euro hinaussteigen und ein weiteres (Investment-)Kaufsignal liefern, bietet sich ein Positionsausbau an. Trotz der attraktiven technischen Gesamtlage sollte jede Vonovia-Position mit einem strategischen Sicherungsstopp von 24,00 Euro belegt werden.