Technische Analyse
DAX: Zentrale Haussetrendlinie bei 21.800 Punkten
Der DAX befindet sich seit seinem Corona-Baissetief bei 8.256 Punkten (März 2020) in einer übergeordneten Haussebewegung, die bisher aus »normalen« mittelfristigen Haussetrends sowie einer Zwischenbaisse (im Jahr 2022) besteht. Die zentrale, gut fünfjährige Haussetrendlinie liegt derzeit bei 18.500 Punkten. Seit dem Zwischenbaissetief bei 11.863 Punkten (Oktober 2022) hat sich eine weitere mittelfristige Hausse mit der Haussetrendlinie bei 21.800 Punkten und damit unterhalb der steigenden 200-Tage-Linie (zurzeit bei 23.380 Punkten) herausgebildet. Als erste Konsequenz sollte als Teil des Risikomanagements ein strategischer Sicherungsstopp bei 21.800 Punkten positioniert werden. Dieser Stopp sollte dann parallel mit der steigenden Trendlinie Schritt für Schritt nachgezogen werden.
Während viele international wichtige Aktienindizes wie der S&P 500, der Nasdaq 100 und der Nikkei 225 im zweiten Halbjahr 2025 auf neue Allzeithochs gestiegen sind, bewegt sich der DAX seit Mai 2025 unterhalb der Widerstandszone (24.500 bis 24.780 Punkte) nur seitwärts. Hier sollte allerdings berücksichtigt werden, dass der DAX, ein Performance-Index, bei dem anfallende Erträge der Indexmitglieder wie zum Beispiel Dividendenzahlungen anteilig in Kurssteigerungen des Index umgerechnet werden, im Jahr 2025 bereits um 21,7 Prozent gestiegen ist. Hinzu kommt für internationale Investoren der Anstieg des Euro zum Beispiel gegenüber dem US-Dollar von 11,8 Prozent, gegenüber dem Yen von 9,7 Prozent und gegenüber dem Britischen Pfund von 6,3 Prozent. Die seit Mai 2025 im DAX vorliegende Trading-Range von 23.000 bis 24.780 Punkten weist bisher den technischen Charakter einer »normalen Konsolidierung« zum Abbau der vorher vorhandenen überkauften Lage auf. Zusätzlich liegt bisher ein trendbestätigender Charakter (nach oben) vor. In dieser Konsolidierung findet sich – innerhalb einer Haussebewegung – der Übergang von der ersten Phase (monetäre Impulse durch EZB-Zinssenkungen) zur zweiten Phase (Ertragswachstum der Unternehmen als Impulsgeber) wieder. Dieser Übergang gestaltet sich wie erwartet holprig. Deshalb sollte der Index etwas unterhalb der steigenden 200-Tage-Linie und unterhalb der Unterstützungszone dieser Konsolidierung bei 23.000 Punkten zusätzlich einen trading-orientierten Stopp bei 22.850 erhalten. Würde der DAX unter dieses Kursniveau rutschen, ergäbe sich eine zeitliche und räumliche Ausweitung dieser Konsolidierung.
Für die DAX-Unternehmen werden für 2026 Erträge von 1.620 Punkten (pro Index) erwartet, sodass derzeit ein KGV von 14,8 vorliegt. Dieses KGV-Niveau liegt im Bereich des langfristigen Durchschnitts. Damit handelt es sich um einen Bereich, in dem in der Vergangenheit sowohl technische Kauf- als auch Verkaufssignale »gut« gearbeitet haben. Aufgrund der technischen Gesamtlage sollte es insgesamt nicht überraschen, wenn sich der DAX in den kommenden Wochen mit einem Kaufsignal (Sprung über 24.800 Punkte) absetzen kann. In diesem Fall sollte das neue technische Etappenziel für 2026 im Bereich von 27.000 bis 27.500 Punkten liegen.


