Technische Analyse
S&P 500: Hausse intakt
Der S&P 500, ein Kursindex, der seine Ausgangsbasis im Jahr 1941 bei 10,0 Punkten hat, umfasst weiterhin mehr als 70 Prozent der Free-Float-Marktkapitalisierung des US-Aktienmarkts und ist weltweit einer der wichtigsten Aktienindizes. Durch die Hausse in den »Magnificent 7« (US-Tech-Giganten Alphabet, Apple, Amazon, Meta, Microsoft, NVIDIA, Tesla) sowie des US-Technologiebereichs hat sich der S&P 500-Anteil der Tech-Werte wieder in Richtung 40 Prozent entwickelt.
Der S&P 500 befindet sich seit dem Corona-Baissetief bei 2.195 Punkten (März 2020) in einer mehrjährigen übergeordneten Haussebewegung, die allerdings im Jahr 2022 von einer Zwischenbaisse unterbrochen wurde. Diese jetzt seit über fünf Jahren bestehende Hausse wird von der zentralen Haussetrendlinie begrenzt, die im März 2020 startet und über die Kurszwischentiefs bei 3.492 Punkten (Oktober 2022) und 4.104 Punkten (Oktober 2023) läuft und zurzeit bei 5.850 Punkten liegt. Als erster Teil des Risikomanagements sollte bei 5.850 Punkten der strategische Sicherungsstopp, der dann Schritt für Schritt mit dem Anstieg der Haussetrendlinie nachgezogen wird, positioniert werden. In den USA sind im Jahr 2025 der S&P 500 um 16,7 Prozent und der technologielastige Nasdaq 100 um 21,7 Prozent gestiegen. Allerdings muss aus Sicht eines Euro-Investors berücksichtigt werden, dass der US-Dollar (gegenüber dem Euro) in diesem Zeitraum um 11,8 Prozent gefallen ist und damit währungsbereinigt den grösseren Teil der Kursgewinne relativiert. Der Index hat nach der Etablierung eines Investment-Kaufsignals (Sprung über die Widerstandszone bei 6.147 Punkten) seit Juli 2025 einen weiteren kurzfristigen Aufwärtstrend (Trendlinie bei 6.600 Punkten) herausgebildet. Hierdurch wurden die technischen Etappenziele für 2025 überschritten und somit eine mittelfristig überkaufte Lage kreiert. Deshalb sollte es nicht überraschen, wenn der Index zum Abbau der überkauften Lage in eine Konsolidierung auf dem derzeitigen Niveau hineinläuft. Als Konsequenz sollte bei 6.600 Punkten zusätzlich ein trading-orientierter Sicherungsstopp liegen. Mit Blick auf 2026 werden die weiteren US-Leitzinssenkungen, ein eventuell schwächerer US-Dollar, die neue US-Steuergesetzgebung und -Zollpolitik, der selektive KI-Boom (»Künstliche Intelligenz«) und die Aktienrückkaufprogramme von erwartet wieder mehr als 1 Billion US-Dollar die Gewinne der S&P 500-Unternehmen auf 300 Punkte pro Index anziehen lassen. Damit weist der S&P 500 ein KGV (Kurs-Gewinn-Verhältnis) für das neue Jahr von sportlichen 22,9 auf. Auch wenn die Mag 7 herausgenommen werden, haben die anderen 493 Indexwerte noch ein KGV von 17 bis 18. Aus technischer Sicht besteht hier der Nachteil, dass Kaufsignale gegen eine hohe Bewertung ankämpfen müssen. Hinzu kommt die Gefahr von Enttäuschungspotenzial beim Reporting speziell im Technologiebereich. Zusammengefasst signalisiert die technische Gesamtlage aber zunächst einen Fortbestand der derzeitigen Hausse mit einem abnehmenden Aufwärtsmomentum für das erste Halbjahr 2026 mit einem Etappenziel von 7.200 bis 7.300 Punkte.


