Titelthema

Die grössten Unternehmen der Welt – Willkommen im Klub der Billionäre

Die Dominanz der Technologie-Unternehmen spiegelt sich auch bei der Marktkapitalisierung wider. Im globalen Top-10-Ranking bietet aus der sogenannten Old Economy neben dem Öl-Konzern Saudi Aramco nur noch die Beteiligungsgesellschaft Berkshire Hathaway von Investorenlegende Warren Buffett den Vertretern der Tech-Branche die Stirn. Derweil steht bereits eine neue Generation an Unternehmen parat, auf  die Elite aufzuschliessen.

Der Börsengang des Ölriesens Saudi Aramco Ende 2019 stellte einen Meilenstein in der Geschichte der Finanzmärkte dar. Auf einen Schlag war es das Unternehmen mit der weltweit höchsten Kapitalisierung. Allerdings dauerte das Gastspiel der Saudis an der  Spitze weniger als ein Jahr, nach einer Kursrally holte sich Apple den ersten Rang im Ranking der wertvollsten Firmen der Welt wieder zurück.

Der Technologiekonzern war es auch, der den elitären Billionen-Dollar-Klub im August 2018 eröffnete. Als erstes börsennotierte Unternehmen in den USA knackte Apple die Marke von 1.000 Milliarden US-Dollar und sicherte sich damit seinen Platz in den Geschichtsbüchern. Besonders lange hielt dieser einzigartige Status aber nicht an, kurz darauf folgten Amazon und Microsoft.

Nächste Marke ist gefallen
Inzwischen sorgte Apple erneut für einen Eintrag in die Chroniken der Börsenhistorie. Innerhalb von nur zwei Jahren verdoppelte sich der Börsenwert des Kultkonzerns auf mehr als 2 Billionen US-Dollar. Doch auch auf diesem Thron blieb Apple nicht lange alleine, mit Microsoft gibt es inzwischen einen Mitstreiter. Der 1975 von Bill Gates und Paul Allen ins Leben gerufene Software-Konzern eroberte im Juni 2021 ebenfalls den begehrten Marktwert von 2 Billionen US-Dollar. Zum Vergleich: Der gesamte SMI bringt es »nur« auf eine Kapitalisierung von rund 1,5 Billionen US-Dollar.

Während sich das Duo also quasi ausser Konkurrenz befindet, bekommt der »einfache« Billionen-Dollar-Klub stetig Zuwachs. Ende Juni dieses Jahres gesellte sich Facebook nach einem Kartellerfolg vor Gericht und einer anschliessenden Kursrally zu dem auserwählten Kreis hinzu. Damit ist das soziale Netzwerk neben Apple, Microsoft, Amazon und Google der fünfte US-Tech-Konzern, dessen Wert über 1 Billion US-Dollar beträgt (siehe Grafik 1).

Grafik 1: Ranking der grössten Unternehmen der Welt nach Marktkapitalisierung

Und die Nummer 5 ist der wahre Jungspund innerhalb des Quintetts. Anders als seine Gefährten ist Facebook der einzige Konzern, der nach dem Jahr 2000 gegründet wurde.

Facebook: Weltumspannendes Netzwerk
2004 hob der Harvard-Student Mark Zuckerberg das Unternehmen aus der Taufe und schrieb operativ wie auch an der US-Technologiebörse Nasdaq eine fulminante Erfolgsstory. Unglaubliche 2,9 Milliarden Nutzer, also ein Drittel der Weltbevölkerung, zählt das soziale Netzwerk mittlerweile im Monat. Das ist aber längst nicht alles, Facebook leibte sich im Jahr 2012 für etwa 1 Milliarde US-Dollar Instagram ein und zwei Jahre später WhatsApp für rund 22 Milliarden US-Dollar. Diese beiden Dienste haben inzwischen ebenfalls deutlich mehr als eine Milliarde User.

Die grosse Beliebtheit beschert dem Konzern auch hohe Einnahmen. So konnten sich Umsatz und Gewinn in den vergangenen fünf Jahren nahezu verdreifachen (siehe Grafik 2). Auch 2021 stehen die Zeichen weiter auf Wachstum. Aufgrund eines Werbebooms erlöste Facebook im abgelaufenen zweiten Quartal mit knapp 29,1 Milliarden US-Dollar 56 Prozent mehr als im Vorjahr. Rund 98 Prozent des Umsatzes stammt aus dem Anzeigengeschäft. Der Gewinn konnte sich zwischen April und Juni sogar auf 10,4 Milliarden US-Dollar verdoppeln. Damit übertraf das Unternehmen zwar die Analystenschätzungen, beim Ausblick schrammte Facebook an den Erwartungen allerdings vorbei. Das weltgrösste Internetnetzwerk rechnet nämlich damit, dass sich das Wachstum »deutlich abschwächt«, da Apple den Datenschutz beim iPhone-Betriebssystem verschärft hat. Nutzer müssen dem sogenannten Tracking von Online-Aktivitäten nun zustimmen, was im Umkehrschluss personalisierte Werbung erschwert.

Grafik 2: Umsatz und Gewinnentwicklung von Facebook

Das wertvollste Unternehmen der Welt zeigt nicht nur der Konkurrenz immer wieder ihre Grenzen auf, Apple ist dank seiner Marktmacht auch eine wahre Cash-Maschine. Egal ob mit Computer, iPhones oder Services wie Apple Music oder iCloud, der Konzern verdient in allen seinen Segmenten prächtig. Im dritten Quartal des Geschäftsjahres 2020/2021 erwirtschaftete das Unternehmen aus Cupertino ein Nettoergebnis von 21,7 Milliarden US-Dollar, was einer knappen Verdopplung gegenüber dem Vorjahr gleichkommt. Damit hat Apple so viel Geld verdient wie normalerweise früher nur im boomenden Weihnachtsgeschäft. Der Trend könnte bis zum Ende des Jahres anhalten, schliesslich wird im Herbst die Markteinführung neuer Mobiltelefone und anderer Endgeräte erwartet.

Kampf in der Wolke
Apple-Chef Tim Cook, der am 24. August 2011 die Leitung von dem inzwischen verstorbenen Gründer Steve Jobs übernahm, erwies sich also im vergangenen Jahrzehnt als ein wahrlich würdiger Nachfolger. Es dürfte spannend werden, ob man das von Andy Jassy, der im Juli Amazon-Schöpfer Jeff Bezos nach 27 Jahren beerbt hat, in einem Jahrzehnt ebenfalls behaupten kann. Der 53-Jährige übernahm einen rundum gut laufenden Konzern, der nicht nur seine globale Vormachtstellung im E-Commerce in der Coronapandemie zementiert hat, auch das Zukunftsgeschäft mit der Cloud boomt. Jassy hat letztgenannten Bereich bei dem Konzern aus Seattle zuvor geleitet. Das AWS-Segment performte im abgelaufenen Quartal zwar mit einem Umsatzplus von 37 Prozent erneut prächtig, jedoch schlugen die Konkurrenten Microsoft und Google zuletzt ein etwas höheres Tempo an.

Besonders bei Microsoft glänzte von April bis Juni das Geschäft mit der Wolke. So erzielte Azure ein Erlösplus von 51 Prozent. Seit vielen Quartalen baut der weltgrösste Softwareanbieter seine Cloud-Sparte aus und profitiert dabei immer mehr vom Outsourcing-Trend der Unternehmen. Mit Azure ist Microsoft mittlerweile zur Nummer 2 im Markt hinter AWS von Amazon aufgestiegen und holt stetig auf. Doch ganz ungetrübt ist das Geschäft von Microsoft derzeit nicht, ebenso wie bei Apple macht auch Microsoft die Chip-Krise zu schaffen, die insbesondere das Hardware-Geschäft wie Laptops und XBox-Spielekonsolen beeinflusst.

Hohe Gewinne, steigende Kurse
Noch aber ist der Halbleitermangel nicht in den Büchern der Tech-Riesen angekommen. Sowohl Apple als auch Microsoft konnten mit ihren jüngsten Zwischenberichten überzeugen. Die positiven Gewinnüberraschungen von Apple (1,30 versus erwarteter 1,01 US-Dollar) und Microsoft (2,17 versus erwarteter 1,92 US-Dollar) haben zudem erheblich zum Gewinnwachstum des S&P 500 im zweiten Quartal beigetragen. Die durchschnittliche Gewinnwachstumsrate des IT-Sektors betrug stolze 46,6 Prozent. Darüber hinaus wird die Branche auch immer profitabler. Die Netto-Marge belief sich im zweiten Quartal auf 24,9 Prozent nach 20,7 Prozent im Vorjahr. Noch deutlich rentabler präsentieren sich die Tech-Giganten Microsoft, Facebook und Apple (siehe Grafik 3).

Grafik 3: Netto-Marge der »Billionäre«

Hohe Gewinne werden in der Regel mit hohen Kurszuwächsen an der Börse belohnt. Dass sich der Besitz der Aktien des Billionäre-Quintetts gelohnt hätte, zeigt ein Blick in den Rückspiegel. »Worst Performer«, wenn sich das überhaupt so sagen lässt, ist auf Sicht von fünf Jahren Facebook mit einer knappen Verdreifachung seines Unternehmenswertes. Spitzenreiter ist dagegen Apple, dessen Kurs sich in diesem Zeitraum um 440 Prozent verteuerte (siehe Grafik 4). Allesamt schnitten sie besser ab als der Gesamtmarkt: Der S&P 500 kletterte zwischen August 2016 und August 2021 um rund 100 Prozent empor.

Grafik 4: Performancevergleich Apple vs. Alphabet vs. Amazon vs. Facebook vs. Microsoft (5 Jahre)

Game Changer
Der Erfolg des Billionäre-Quintetts basiert im Wesentlichen darauf, dass sie entweder über ein innovatives Produkt verfügen oder einzigartige Dienstleistungen anbieten, die die Regeln eines Marktes neu definieren. Mittlerweile steht bereits eine neue Generation an Unternehmen mit disruptiven Geschäftsmodellen in den Startlöchern, die in den kommenden Jahren ebenfalls in Richtung Billionen-Dollar-Klub streben könnte. Ganz vorne in der Gruppe der »Verfolger« befindet sich Tesla. Der E-Auto-Pionier markierte im Januar ein Jahreshoch bei 900 US-Dollar und erreichte damit bereits einen Börsenwert von etwas mehr als 800 Milliarden US-Dollar. Allerdings setzte dann eine scharfe Konsolidierung ein.

Momentan düst die Tesla-Aktie aber wieder gen Norden. Als Kursmotor entpuppten sich die Zahlen zum zweiten Quartal. Nicht nur, dass das Unternehmen mit gut 200.000 Fahrzeugen einen neuen Absatzrekord aufstellte, auch ist Tesla nun in seinem Kerngeschäft profitabel. Zuvor war der Konzern immer vom Verkauf von CO2-Zertifikaten an andere Autobauer abhängig, um schwarze Zahlen zu schreiben. Nun aber sorgten hohe Auslieferungszahlen, anziehende Preise und Einsparungen für einen Nettogewinn von 1,14 Milliarden US-Dollar oder 1,45 US-Dollar je Aktie. Analysten hatten dagegen lediglich 98 US-Cent auf dem Zettel.

Taktgeber Nvidia
Mit aufsehenerregenden Ankündigungen und innovativen Neuentwicklungen hat Tesla dem Automarkt in den vergangenen Jahren seinen Stempel aufgedrückt und dürfte auch in Zukunft den Takt vorgeben. Im Halbleiterbereich nimmt Nvidia diese Rolle ein. Das Unternehmen verfügt mit seinen leistungsstarken Grafikprozessoren beispielsweise über das Herzstück der Video-Gaming-Industrie. In diesem Segment verzeichnete das Unternehmen zum Jahresauftakt ein prozentual dreistelliges Wachstum. Aber auch Megatrends wie Cloud-Computing und künstliche Intelligenz, bei denen es auf extrem hohe Rechenleistung ankommt, zählen zu Nvidias grossen Wachstumschancen.

Damit sich beim Börsenwert hinter der eins noch zwölf Nullen aufreihen, muss sich die Nvidia-Aktie noch kräftig strecken. Zurzeit bringt der Chip-Konzern in etwa die Hälfte auf die Waage. Allerdings ist eine Kursverdoppelung bei dem Tech-Titel keine Seltenheit, allein von Anfang Juli 2020 bis heute ist das Nvidia gelungen. Auf Sicht von zwei Jahren steht sogar ein Plus von 360 Prozent zu Buche. Dennoch ist Tesla der Billion deutlich näher (siehe Grafik 5). Der Kurs muss dazu auf 990 Euro steigen, was einem Zuwachs von 38 Prozent entspräche.

Grafik 5: Performancevergleich Nvidia versus Tesla (5 Jahre)

Asien mischt mit
Aus der Reihe der Technologie-Unternehmen sind auch die taiwanesische TSMC sowie die beiden chinesischen Internetkonzerne Tencent und Alibaba in Reichweite zum Billionäre-Klub. Egal ob Online-Shopping, Digital Payment oder Social Media, die Unternehmen haben das Riesenreich revolutioniert. Allerdings scheint der Regierung in Peking die Marktmacht der eigenen Technologie-Riesen allmählich zu gross zu werden. Die aufstrebenden Privatunternehmen werden zunehmend von der Staatsführung ausgebremst. So wurde beispielsweise im vergangenen Jahr der Börsengang von Ant, der Mutterkonzern der Bezahl- und Finanzdienstleistungs-App Alipay, zwei Tage vor dem Debüt überraschend gestoppt. Folglich sind für das Duo Alibaba und Tencent nicht nur operative Erfolge vonnöten, um die Billionengrenze zu erreichen, sondern auch das Wohlwollen von Peking.

Kandidat für das nächste Jahrzehnt
Im Vergleich zu den Marktkapitalisierungen der weltweiten Top 10 erscheint BioNTech als Zwerg. Auf kaum 100 Milliarden US-Dollar bringt es die deutsche Biotech-Schmiede bislang. Es bräuchte also einen »Tenbagger«, um in den elitären Kreis aufzusteigen. Das geht natürlich nicht über Nacht, aber mittelfristig könnte das Unternehmen durchaus zum Schwergewicht mutieren. Denn BioNTech ist ein wahrer »Game Changer«. Dem Konzern ist es in rasender Geschwindigkeit gelungen, ein Vakzin gegen das Coronavirus zu entwickeln. Weltweit wird dieser Wirkstoff mittlerweile verwendet und beschert der Firma volle Taschen. Im zweiten Quartal wurde ein Nettogewinn von 2,79 Milliarden Euro erwirtschaftet, nach einem Millionenverlust im Vorjahr. Da die Pandemie noch längst nicht vorbei ist, dürfte das Impfstoff-Geschäft auch weiterhin florieren. Bis Jahresende sollen drei Milliarden Dosen produziert werden, weitere bis zu vier Milliarden dann 2022. Laut dem wissenschaftlichen Direktor des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) Sebastian Dullien könnte BioNTech in diesem Jahr sogar ein halbes Prozent zum deutschen Bruttoinlandsprodukt beitragen.

Grafik 6: Gewinnentwicklung BioNTech

BioNTech-Ergebnis je Aktie

Der Erfolg des Corona-Impfstoffs spornt das Unternehmen auch dazu an, die mRNA-Technologie bei weiteren Infektionskrankheiten einzusetzen. Ins Visier genommen hat die Firma Malaria, an der jährlich mehr als 200 Millionen Menschen erkranken. Eine erste klinische Studie ist für Ende 2022 angedacht. »Die sehr hohe Wirksamkeit von zwei mRNA-Impfstoffen gegen Covid-19 hat der Welt gezeigt, wie mächtig diese Technologie gegen viele Krankheiten sein könnte, darunter auch Malaria«, so WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus.

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Stand: 27. August 2021; Quelle: Société Générale

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